Furtwangen Linach
Linach ist mit seinen rund 140 Einwohnern der kleinste Furtwanger Ortsteil. Die Gemarkung liegt im Mittel auf rund 1000 Höhenmeter und umschreibt eine Fläche von knapp 9 Quadratkilometer. Urlaubsgäste finden hier Ruhe und Erholung, aber auch eine einmalig schöne Natur vor. Im unteren Linachtal liegt der zum Nachbarstädtchen Vöhrenbach gehörende Linachstausee.
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Urkundlich wird das Tal Linach erstmals im Jahre 1299 erwähnt. Graf Gebhardt von Fürstenberg verzichtet gegenüber dem Kloster Salem auf den Zehnten im Tale Linach (9. Dezember 1299). Das Tal dürfte seit längerer Zeit besiedelt gewesen sein. Im Jahre 1716 wurde die Vogtei Linach dem Amt Vöhrenbach des Obervogteiamtes Neustadt unterstellt. 1806 wurde das Fürstentum Fürstenberg zugunsten des Großherzogtums Baden aufgelöst. Bis 1811 verblieb Linach beim Amt Vöhrenbach, kam anschließend an das Amt Neustadt und von 1814 bis 1830 war es beim Bezirksamt Triberg. Es wechselte zum Bezirksamt Neustadt und 1850 zum Bezirksamt Villingen. 1924 wurde es dem Bezirksamt, später Landkreis Donaueschingen zugeteilt.
Ein Schul- und Rathaus wurde von der Gemeinde Linach erst in den Jahren 1839/40 errichtet. Die Einwohnerzahl betrug damals immer hin 289. Sie ging in der Folgezeit immer weiter zurück. Im Dorf gab es 1865 20 Uhrmacher, 3 Schildmaler, 5 Uhrenschilddreher und zahlreiche Dienstboten. Bis 1905 sank die Zahl der Uhrmacher auf zwei Personen ab.
Von den Bürgermeistern ist besonders Felix Straub zu nennen, der fast 40 Jahre der Gemeinde vorstand. 1921 schrieb er die erste Linacher Ortschronik. 1932 legte er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Im Zweiten Weltkrieg waren einige Gefangene in der Landwirtschaft tätig. 9 Bürger von Linach sind gefallen oder werden vermisst. In der Nachkriegszeit wurde die Ortsstraße teilweise verbreitert, einen Wendeplatz für den Schulbus errichtet und neu geteert. 1925 wurde der Strombezugsverband Linach gebildet, der seinen Strom aus Vöhrenbach bezog. In den 1960er Jahren wurde die Stromversorgung umgebaut, der Verband aufgelöst und drei Trafostationen erstellt. Das Kraftwerk Laufenburg übernahm das Ortsnetz von der Gemeinde. Weiterhin wurden in der Amtszeit des letzten Bürgermeisters Alois Scherzinger (seit 1962) die Wirtschaftswege zum Bühlhof und der Kirchweg ausgebaut und modernisiert. Die Schule in Linach musste 1969 aufgelöst werden. Der 1879 angelegte Friedhof wurde in den 1960er Jahren neu gestaltet und erhielt ein Kriegerdenkmal.
Linach gehört kirchlich seit alters her zu Schönenbach, Die ersten Jahrhunderte war Linach mit Schönenbach als Filiale von Vöhrenbach verbunden. Im Jahre 1639 wurde Schönenbach zur selbstständigen Pfarrgemeinde und die 1608 erbaute Wendelins-Kapelle in Linach wurde zur Filialkapelle von St. Nikolaus. 1886 wurde die Kapelle erweitert und in den folgenden Jahrzehnten stets erneuert. Im Jahre 2008 konnte man das 400jährige Jubiläum der Kapelle feiern.
Am 1. Oktober 1972 wurde die kleine Gemeinde Linach in die Stadt Furtwangen eingemeindet. Nach der Eingemeindung wurde die Stromversorgung in Oberlinach gesichert, der Weg von der Kapelle zum Friedhof gebaut und anstelle des alten Schul- und Rathaus ein neues Gemeindehaus unweit der Kapelle erstellt.
Das Dorfleben wird hauptsächlich von den örtlichen Vereinen geprägt. Neben einer Abteilung der Furtwanger Feuerwehr tragen hierzu der Furtgau-Club, ein Geselligkeitsverein, sowie der Harmonikaverein „Wälderbuebe“ Linach bei. Die Wälderbuebe bestehen aus einem Haupt- und Jugendorchester, dem Ensemble, der Rhythmikgruppe und einer Laienspielgruppe. 1998 wurde das Gemeindehaus saniert und um eine Feuerwehrgarage erweitert. Im Ortszentrum sind drei Bauplätze ausgewiesen.
Von den ursprünglichen zehn Bauernhöfen haben sich im Laufe der Zeit mehrere Häuser abgetrennt, in denen Nebenerwerbslandwirtschaft betrieben wurde. Heute bestehen in Linach noch acht Voll- und Nebenerwerbsbetriebe mit ökologischer Ausrichtung.
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