Bad Teinach-Zavelstein Krokusblüte
Über dem tiefen Tal der Nagold erstreckt sich in etwa 550 bis 600 m Höhe zwischen dem Wald und dem alten Städtchen Zavelstein eine aus Wiesen bestehende Rodungsfläche. Wer hier etwa Anfang März wandert, findet zehntausende mehr oder weniger dicht beinander stehende Krokus in der Blüte. Schätzungen gehen sogar davon aus, dass es wohl Millionen Pflanzen sind. Umrahmt wird die Krokusblüte, wie sie in dieser Intensität im Schwarzwald nur hier vorkommt, vom Wald und den Häusern Zavelsteins. Eine Rundwanderung ist hier ein echtes Erlebnis - mit Blick zur Schwäbischen Alb.
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Wegen der Einzigartigkeit des Krokusvorkommens wurden die Zavelsteiner Krokuswiesen als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Zuordnung des Zavelsteiner Krokus ist nicht ganz einfach. Zunächst dachte man, dass es eine in Italien weit verbreitete Art ist. Heute nimmt man aber an, dass es sich um „Crocus vernus“ handelt, den Frühlings-Krokus, der auch in den Alpen bis 2300 m häufig vorkommt. Die gesetzlich geschützte Pflanze hat erstmals Linné beschrieben, heute wird sie aber als „Crocus vernus (L.) Hill“ bezeichnet. Früher nahm man an, dass Kreuzritter den Krokus aus dem Orient mitbrachten oder Hirsauer Mönche ihn gepflanzt haben, um den begehrten Safran zu gewinnen.
Mittlerweile weiß man aber, dass Safran aus einer anderen Krokusart gewonnen wird. Viel wahrscheinlicher ist, ein Burgherr von Teinach könnte den Krokus von einer Reise mitgebracht haben, um ihn im Garten anzupflanzen. Nach Zerstörung der Burg und ihrer Mauern dürfte der Krokus zunächst in den Bauerngärten, von dort durch die Düngung auf die Wiesen um Zavelstein und in weitere Ortsteile von Teinach gelangt sein. Der erste sichere Nachweis des Zavelsteiner Krokus ist in einem Herbarium des Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart für 1825 belegt.
Der Wandervorschlag, der "Krokusweg", ist gut mit Wegweisern markiert und bequem in einer Stunde zu begehen. Man kommt dabei an mehreren Standorten des Krokus vorbei und erhält viele Informationen durch Tafeln und Bilder, wandert aber auch durch das sehenswerte alte Städtchen Zavelstein mit der Burgruine am Ende der einst einzigen Ortsstraße, deren aussichtsreichen 28 m hohen Turm man natürlich besteigen sollte. Und wer nach der Wanderung noch im gemütlichen Wanderheim des Schwarzwaldvereins einkehren möchte, darf sich bereits auf einen sehr gelungenen Wandertag freuen.
Das Video oben zeigt einen Ausflug zur Krokusblüte in Bad Teinach-Zavelstein im Schwarzwald. Bild antippen und genießen!
Wegbeschreibung
Von der Bushaltestelle Feuersee in Zavelstein auf der Krokusstraße geht es zunächst aufwärts, dann links in die Weltenschwanner Straße. In einem Rechtsbogen weiter aufwärts bis zu einer Kreuzung. Hier rechts auf die Fronwaldstraße und auf dieser – die Speßhardter Straße und Krokusstraße passierend – zu einer Kreuzung links zum Waldrand (nur wenige Meter hinter der Kreuzung liegt das Wanderheim des Schwarzwaldvereins). An einer Weggabelung rechts und in den Wald hinein. An einer folgenden Gabelung rechts abbiegen und am Waldrand entlang. Am Ende der Lichtung an einer Wegkreuzung rechts und wieder durch Wald. Dann über die Fronwaldstraße und auf dem Spinnerin-Kreuz-Weg abwärts an einem Gedenkkreuz vorbei. Man erreicht eine Straßenkreuzung. Geradeaus auf der Schulstraße und weiter abwärts zur Bahnhofstraße. Auf dieser nach rechts in Richtung Marktplatz, dann links auf der Straße "Im Städtle" durch den Ort. Links um die Burg herum und nach kurzem Abstieg rechts am Waldrand entlang. An einer Weggabelung rechts aufwärts zum Marktplatz und nach dessen Querung auf der Krokusstraße zum Ausgangspunkt zurück. - Der Zavelsteiner Krokusweg misst 4,5 km, beginnt beim Marktplatz in Zavelstein, Gehzeit (leicht) ein und zwei Stunden.
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