Rickenbach Burgruine Wieladingen
Die Burgruine Wieladingen, auch Harpolinger Schloss genannt, ist die Ruine einer Spornburg auf einem 540 Höhenmeter gelegenen Bergsporn am Lehnbach oberhalb des Murgtals bei Wieladingen, einem Ortsteil der Gemeinde Rickenbach im Landkreis Waldshut.
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Die Edelknechte und Ritter von Wieladingen waren ein Zweig der Familie vom Stein, die vermutlich aus Altenstein im Wiesental stammte. Als Dienstmannen der Äbtissin von Säckingen ab 1260 in zahlreichen Urkunden genannt, verwalteten sie die Güter des Stifts, zogen Abgaben ein und übten die niedere Gerichtsbarkeit, das sogenannte kleine Meieramt, aus. Sie förderten Rodungen und schützten die Ansiedlungen der vom Stift abhängigen Bauern. Stützpunkte waren die klostereigenen Dinghöfe in Murg (Kellerhof), in Oberhof (Thimos) und in Herrischried. Dort hielt der Meier unter freiem Himmel Gerichtstag und verhängte Bußen meist in Naturalien.
Mächtigkeit und Ausstattung seiner Burg betonten Rang und Ansehen des Ritters. Die Burg repräsentierte seine Stellung. Die Funde aus dem Schutt des Burghofes lassen auf einen gehobenen Anspruch schließen. Ein kleiner Kerzenhalter aus Bronze beweist, dass kostbares Bienenwachs nicht nur in Kirchen Verwendung fand. Sonst dienten Talglichter und Kienspäne als spärliche Lichtquellen. Bei Festen traten Spielleute und Minnesänger auf. Die Fidel, eine frühe Form der Geige, das Horn und die Flöte waren beliebte Instrumente. Auf eine besondere Beziehung zur Musik weist das Wappen der Ritter von Wieladingen: drei rote Geigen auf silbernem Grund.
Erhalten ist eine Darstellung auf der Zürcher Wappenrolle und ein Wachssiegel mit den drei Geigen an einer Urkunde von 1309.
Daher ziert heute noch eine rote Geige das Siegel der Gemeinden Stein im Aargau und Rickenbach im Hotzenwald. Überliefert ist eine Sage vom Raubritter “Hans mit der Giige”, der als Spielmann verkleidet im Tal mit den Kaufleuten zechte, seine hübsche Tochter dabei als Lockvogel tanzen ließ, während seine Knechte die Waren der Händler raubten und zur Birg hinauf schleppten. Gerhard Jung schrieb hierzu ein Stück in alemannischer Mundart, Uraufführung 1986 auf der Schlossmatte. Rittertum und Meieramt sind längst vergangen, das Stift der adeligen Damen von Säckingen seit 1803 aufgelöst, die einst stolze Burg verfallen. Übrig geblieben sind Zeugen der ersten Besiedelung des Hotzenwaldes und seiner frühen Herrschaft.
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