Schluchsee Blasiwald
Blasiwald ist eine große Streusiedlung, die aus vielen Straßenzügen besteht. Zentral gelegen sind die katholische Kirche, das ehemalige Rathaus sowie das Haus des Gastes. Südlich des Schluchsees auf 900 bis über 1200 Metern leben etwa 280 Einwohner auf 1122 Hektar Gemarkungsfläche. Blasiwald ist somit flächengrößter Ortsteil der Gemeinde Schluchsee. Blasiwald besticht durch eine besonders reizvolle Schwarzwaldlandschaft mit weiten Wiesen und steilen Hängen. Fern des Durchgangsverkehrs ist Blasiwald optimaler Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren in einer interesanten Fauna und Flora.
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Trotz der geringen Einwohnerzahl hat Blasiwald ein reges und geselliges Vereinsleben. Es gibt den Musikverein, die Frauengemeinschaft, die Freiwillige Feuerwehr, die Guggenmusik Notenpflümler und den Skiclub. Letzterer führt Wettkämpfe auf einer eigene Sommerskisprungschanze und einer Natursprungschanze durch.
Urkundlich wird das damals noch nicht besiedelte Blasiwald zum ersten Mal im Jahre 983 erwähnt. Die nächste Erwähnung stammt vom 8. Januar 1125, in der eine Schenkung vom Jahr 1076 bestätigt wird. Darin enthalten sind jedoch nur Gebiets- und Grenzangaben. Dann fehlen 200 Jahre lang alle Nachrichten über den Urwald zwischen Schluchsee und St. Blasien. 1381 erscheint das erste Mal der Name Blasiwald in einem Grundstücksverzeichnis, in dem der Wald zwischen St. Blasien und dem Schluchsee als "Sant Blesis wald" bezeichnet wird.
1597 errichteten zwei Glasmeister eine Glashütte, die 1622 nach Althütte umgesiedelt wurde. Nachdem man auch dort alle Wälder kahlgeschlagen hatte, wurde die Glashütte 1684 aus der Gemarkung Blasiwald nach St. Blasien verlegt. Zurück blieben Wohnhäuser, die Bauern und Siedlern überlassen wurden. So entstanden die Weiler Muchenland (1597) und Althütte (1622). 1609 ist die Rede von einer Mühle in der "unteren Eisenbreche" - und 1620 bitten einige Männer aus dem Habsmoos, vier Häuser in der Mitte von Blasiwald errichten zu dürfen. Dies dürfte die erste Besiedlung der Winterseite bedeuten. Es wird geschätzt, dass sich wohl schon 250 Menschen im Laufe des ersten Vierteljahrhunderts nach 1600 in Blasiwald angesiedelt hatten. Im Jahr 1686 hört man erstmals auch von der Siedlung Wüstengraben.
Im Mai 1781 wurde Blasiwald aufgrund richterlicher Entscheidung geteilt. Zwei Drittel im "oberen Blasiwald" kamen endgültig zum "Zwing und Bann" (Steuern), blieben also österreichisch. Ein Drittel in der "Vogtei Untereisenbreche" mit Draiberg und Wüstengraben kamen zur Reichsvogtei Schluchsee. Die Zweiteilung endete auch nicht mit der Aufhebung des Klosters St. Blasien 1806, sondern bedurfte einer "Entschließung" des Großherzogs Friedrich I. von Baden mit Wirkung zum 01. Januar 1885. Ab diesem Zeitpunkt gehörte die Gemeinde Blasiwald zum Großherzogtum Baden.
Ein berühmter Blasiwälder ist der Universitätsbildhauer Joseph Hörr (1732-1785), der als Bauernsohn schon im Kindesalter sein Talent beim Holzschnitzen zeigte. Bekannt wurde er durch seine meist religiösen Stuck- und Bildhauerarbeiten in St. Blasien, Freiburg und im weiteren alemannischen Raum.
Ein großes Ereignis stellte für Blasiwald der Bau der Staumauer (1929 bis 1932) dar. Über 2000 Arbeiter waren in diesen Jahren in Blasiwald und Umgebung in Privatquartieren und Barackenlagern untergebracht. In pausenloser Arbeit vollendeten sie 1931 den Stollen und 1932 die Staumauer. Ein Teil der fremden Arbeiter wurde hier seßhaft; deshalt zählte der Ort im Jahr 1933 mit 444 Personen den höchsten je erreichten Einwohnerstand.
Im Jahr 1974 wurde Blasiwald als letzte Ortschaft in die Gemeinde Schluchsee eingemeindet. Nach wie vor hat Blasiwald einen Ortschaftsrat und einen Ortsvorsteher, die die Interessen des Ortsteil vertreten.
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