Lenzkirch Raitenbuch
Der Ortsteil Raitenbuch gehört zur Gemeinde Lenzkirch im Hochschwarzwald und verbindet den Hauptort mit Altglashütten / Schluchsee. Das Dorf liegt auf einer Höhenlage von 800 Meter bis 1100 Meter. Raitenbuch wird urkundlich erstmals im Jahr 1120 erwähnt und ist 80 Jahre älter als der Hauptort. Früher lag der Haupterwerb der Bewohner bei der Viehzucht. Die großen Weiden, die früh das Bild bestimmten, sind heute aufgeforstet. Nur noch wenige leben von der Landwirtschaft. Man arbeitet auswärts in Lenzkirch und Neustadt.
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Der Tourismus war schon früh in Raitenbuch ein Erwerbszweig. Die Raitenbucher sind auf Gäste bestens eingerichtet. Zum Dorf gehört auch der Zinken Berg. Er liegt über dem Haslachtal und ist ein beliebtes Wanderziel. Im Sommer ist der Windgfällweiher das Ziel unzähliger Badehungriger. Auch er gehört zur Gemarkung Raitenbuch. Das Strandbad ist verpachtet.
Raitenbuch gehörte in früherer Zeit zur Herrschaft Lenzkirch. Raitenbuch und der Zinken Berg bildeten zwar eine Gemeinde, doch weil beide Gemeindeteile eigene Gemarkungen hatten, gab es immer mal wieder Auseinandersetzungen. Raitenbuch liegt in einer Hochmulde des Urseetals, während der Gemeindeteil Berg mit seiner Gemarkung nordöstlich davon auf dem Höhenrücken zwischen Ursee- und Haslachtal im jetzigen Ortsbereich zwischen 970 und 990 Meter hoch liegt.
Raitenbuch wird erstmals 1120 als „Rettinbuoch“ in einem päpstlich bestätigten Zehntregister des Klosters Allerheiligen zu Schaffhausen erwähnt. Das Schaffhauser Kloster schied als Grund- oder Zehntbesitz bald in dieser Gegend aus, wurde verdrängt und behielt nur die geistlichen Rechte an der Pfarrei in Saig. Der Ortsname wird gedeutet als „Buchwald des Ratto“. Der Name des Ortsteils Berg lautet in der Ersterwähnung 1316 „Uf Bergen“ – was eine knappe, aber präzise Lagebezeichnung darstellt. Raitenbuch und Berg , die beide ein Teil der zur Pfarrei Lenzkirch zählenden „23 Höfe“ waren, bestanden bis zum 16. Jahrhundert nur aus zusammen neun Hofgütern. Um 1600 hatte Raitenbuch und Berg je fünf größere Bauerngüter, von denen demnach zwei durch Teilung eines größeren entstanden waren.
Auf der Gemarkung Raitenbuch liegt der Wingfällweiher, der teils natürlicher Entstehung durch einszeitliche Kräfte ist, jedoch wenig bekannt – schon im Spätmittelalter und auch durch die Herrschaft Fürstenberg als Fischweiher betrieben wurde. Schließlich war er im 19. Jahrhundert Wasserlieferant der Schraubenfabrik in Falkau, diente dem Schluchseewerk als Ausgleichbecken für Zulaufwasser und jetzt als beliebtes Wanderziel und als Badesee mit Bootsbetrieb dem Tourismus. Im 16. Jahrhundert errichtete die fürstenbergische Verwaltung in geeigneten georderten Waldgebieten der Herrschaft Lenzkirch drei Meierhöfe , so auch den Hof im Windgfäll auf der Gemarkung Raitenbuch, der bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bewirtschaftet wurde.
Die Landwirtschaft als Haupterwerb in diesen Höhenlagen wurde und wird noch heute vorwiegend mit Grünland- und Viehwirtschaft betrieben. Die Zehntregister des 17. und 18. Jahrhunderts zeigen jedoch, dass auch hier für den Getreidebau noch gewisse Möglichkeiten bestanden und hauptsächlich Roggen, Hafer und Gerste, sogar etwas Weizen, angebaut werden konnte.
Hirtenpfad. Der 8 km lange Premiumweg Hochschwarzwälder Hirtenpfad führt auf abwechslungsreichen Wegen entlang blühender Wiesen, lichter Waldränder, Felsen und Lesesteinhaufen. Mit herrlichen Ausblicken auf das Gletscherhochtal mit seinen schönen Schwarzwälder Höfen und steilen Wiesen, von Hecken durchzogen, über das Urseetal bis nach Lenzkirch, zum Hochfirst und bei guter Sicht bis zu den Alpen wandern wir rund um Raitenbuch.
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