Oberried St. Wilhelm
St. Wilhelm liegt abseits aller großen Verkehrswege in einem kleinen Seitental am westlichen Feldberg. Der kleine Ort mit gerade mal 200 Einwohnern gehört zur Gemeinde Oberried. St. Wilhelm ist schon seit 1236 bezeugt. Zunächst zogen Zisterzienerinnen aus dem Kloster Günterstal ein, später Wilhelmiten aus Hagenau. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde im Tal der Silberbergbau betrieben.
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Erste Belege über eine bäuerliche Besiedelung des vom Feldbergmassiv aus nach Westen verlaufenden St. Wilhelmer Tal liegen erst aus dem 15. Jahundert vor. Hingegen ist sicher, daß die Oberrieder Wilhelmiten bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in der Wildnis des St. Wilhelmer Tales eine klösterliche Niederlassung gegründet haben. Die Geschichte dieses Klosters ist eng verbunden mit dem Wilhelmitenkloster in Freiburg. Ein Klosterneubau erfolgte 1684 – 1687 in Oberried. Nach der Inkorporation des Wilhelmitenpriorats Oberried in das Kloster St. Blasien anno 1725 übte jene Abtei auch die Grundherrschaft über St. Wilhelm aus, bis diese schließlich 1806 an Baden anfiel.
St. Wilhelm wurde dem Landamt Freiburg II, dem heutigen Landratsamt zugeteilt und bildete mit Oberried einen gemeinsamen Vogtei- und Kirchspielverband. 1817 stellten St. Wilhelmer Bürger einen Antrag auf eine eigenen Gemeinde. Die Vertreter Oberrieds hatten keine Einwendungen. Die Trennung kam aber erst 1824 zustande. Die Regierung in Karlsruhe stellte fest, dass dadurch der beständige Hader beider Gemeinden beseitigt würde. Im Zuge der Gemeindereform wurde St. Wilhelm 1974 erneut nach Oberried eingemeindet und ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Oberried.
Wilde Schneeburg
An der östlichen Seite des Bruggatals befindet sich auf halbem Weg zwischen Oberried und St. Wilhelm die Burgstelle der ehemaligen Wilden Schneeburg. Etwa 300 Meter (860 m ü. NN) oberhalb des Schneeberger Hofs gelegen erhebt sich am westlichen Abhang des Hochfahrns der langgezogene, dreiköpfige Burgfels, in direkter Nachbarschaft zu den Kletterfelsen der Gfällmatte.
Die Burg wurde erstmals 1302 als „nuwe unde wilde Snevspurg“ erwähnt. Aufgrund von Keramikfunden wird ihre Entstehung in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts angenommen. Ihre Erbauer und Namensgeber werden in den Schnewlin vermutet, eine der im 13. Jahrhundert angesehensten und wohlhabendsten Familien in Freiburg. Nach dem Verkauf an die Brüder Heinrich und Wilhelm Kolman, Ritter und Bürger zu Freiburg, wurde die Burg weiter ausgebaut. Streitigkeiten zwischen der Stadt Freiburg und den Kolmans, vermutlich im Zusammenhang mit der Herstellung und dem Handel von Holzkohle, eskalierten im Frühherbst 1314 in der Zerstörung der Burg durch ein Freiburger Aufgebot. Die Anlage wurde danach nicht wiederhergestellt.
Von der ehemaligen Burganlage sind keine sichtbaren Mauerreste erhalten. Anhäufungen von Bruchsteinmauerwerk sowie zahlreiche Lesekeramikfunde, Bruchstücke von Dachziegeln und Bodenziegeln sowie Teilstücke von Fensterleibungen aus Sandstein lassen einen festen Wohnturm im Bereich des vorderen Felskopfs vermuten und bezeugen den Standort als ehemalige Burganlage. Der abgeflachte mittlere Felskopf sowie eine Verebnung zwischen dem vorderen und mittleren Felskopf deuten die Lage weiterer Bauten an. Bergseitig durchtrennt ein teils verschütteter Halsgraben den schmalen Felskamm. Sein sich südöstlich daran anschließendes plateauförmiges Ende könnte eine Vorburg getragen haben.
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