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Herbolzheim

Die Stadt Herbolzheim, die nördlichste und zugleich jüngste der breisgauischen Städte, liegt am Rande der Rheinebene und der Lößhügelzone des westlichen Schwarzwaldes an einer alten Durchgangsstraße, die schon in der Römerzeit von Bedeutung war. Herbolzheim im Landkreis Emmendingen gehört zum Breisgau.

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Eingebettet zwischen Weinbergen, fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen, hat sie sich im Laufe der Jahrhunderte sowohl in der Ebene wie auch an den Lößhängen des westlichen Schwarzwaldes ausgebreitet. Die zur Stadt gehörenden Waldungen liegen auf dem weniger fruchtbaren Buntsandsteinvorgebirge.

Die günstige Verkehrslage und das bevorzugte Klima haben aus Einzelsiedlungen der Vor- und Frühgeschichte in der alemannisch-fränkischen Landnahmezeit des 5. bis 7. Jahrhunderts ein Dorf entstehen lassen, das sich in der Neuzeit zur Stadt entwickelte mit vielen infrastrukturellen Einrichtungen.

Durch Eingemeindungen in den Jahren 1971 bis 1975 und durch rege Bautätigkeit ist die Einwohnerzahl in den letzten Jahrzehnten von 5000 auf nahezu 10000 Einwohner angestiegen. Die in der Vorbergzone liegenden reizvollen Dörfer Bleichheim, Broggingen, Tutschfelden und Wagenstadt sind Stadtteile von Herbolzheim geworden.

Herbolzheimer Stadtteile

Bleichheim, das vom Bleichbach durchflossene Dorf, liegt zwischen Reben und Wald am Übergang zu den bewaldeten Buntsandsteinvorbergen des Schwarzwaldes. In Bleichheim berühren sich Geschichte und Gegenwart aufs Innigste. Historische Strukturen, die sich in Gebäuden und Besitzverhältnissen niedergeschlagen haben, überdauerten Jahrhunderte.

Broggingen, das in der Lößhügellandschaft zwischen Bleichbach und Ettenbach eingebettete sehr alte Dorf hatte schon früh Beziehungen zu Straßburg. Nach einer im Mittelalter gefälschten Urkunde soll es 748 in den Besitz des Straßburger Bischofs gekommen sein.

Tutschfelden, wenn auch von seiner Fläche und Einwohnerzahl her der kleinste der vier Bleichtalstadtteile, so macht gerade ihn seine exponierte Lage auf dem Rücken eines Lößhügels zu einem Blickfang im Bleichtal. Schon in frühgeschichtlicher Zeit waren günstig gelegene Teile der Gemarkung bewohnt. In den Gewannen Geiger, Eckwäldele und Herrenberg deuten Funde auf römische und alemannische Siedlungen hin.

Wagenstadt ist eine frühmittelalterliche Stätte, die in der Landesausbauphase des 6. bis 8. Jahrhunderts zwischen dem Bleichfluß und den Lößwänden des “Weißen Raines” entstanden und zu einem Dorf herangewachsen ist.

Die Geschichte Herbolzheims

Die Geschichte von Herbolzheim beginnt mit der Besiedelung der Vorbergzone und der höheren, hochwassergeschützten Niederterrasse am Ende der Mittelsteinzeit vor etwa 6000 Jahren. Deutliche Siedlungsspuren gibt es aus der Zeit der Bandkeramiker, der Michelsberger und Urnenfelderkultur, wie auch aus der Kelten- und Römerzeit. Ein römischer Gutshof oder eine Straßenstation größeren Ausmaßes befand sich an der Stelle, wo heute der Europa-Park Rasthof und das Highway-Hotel stehen.

Eine größere Zahl römischer Funde beim Friedhof in Bleichheim, in den Tutschfelder Gewannen Geiger/Eckwäldele, im “Immele” nördlich des Autobahnanschlusses und bei der Margarethen-Kapelle in der Unterstadt deuten auf weitere gewerbliche und landwirtschaftlich genutzte Siedlungen hin.

Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Herbolzheim befindet sich um das Jahr 1108 im Rotulus Sanpetrinus, einem Güterbuch des Klosters St. Peter im Schwarzwald. Neben St. Peter hatten aber auch die Klöster Einsiedeln, Andlau, Schuttern, Ettenheimmünster, Waldkirch und Tennenbach Besitzungen und Rechte in Herbolzheim. In den Klosterurkunden des 12. Jahrhunderts wurden bei Besitzübergaben immer wieder Ritter von Herbolzheim genannt. Sie waren Ministeriale der Grafen und Herzöge, in deren Auftrag sie die Ordnung und das Gesetz im Dorf zu wahren hatten. Nach der Geländebeschaffenheit und ersten Bodenfunden kann geschlossen werden, dass sie ihre Burg auf dem heutigen Hüttenbühl oberhalb der Stadt hatten.

Nach neueren Erkenntnissen dichtete Ritter Berthold von Herbolzheim um 1200 ein Alexanderlied zu Ehren des Zähringerherzogs. Von 1400 bis 1805 gehörte Herbolzheim zu Vorderösterreich, nachdem zuvor die Grafen von Nimburg, die Herzöge von Zähringen, die Üsenberger und Bischöfe von Straßburg Hoheitsrechte beanspruchten. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entstand ein beachtlicher Wohlstand, der bis heute in vielen guterhaltenen, stattlichen Fachwerkhäusern bezeugt ist. Diese Aufwärtsentwicklung zeigt sich auch in der Verleihung der Marktrechte mit einem Wochenmarkt und drei Jahrmärkten durch Erzherzog Ferdinand II. von Österreich im Jahre 1589. Zum Marktrecht kam 1593 noch das Recht zur Erhebung eines Wegezolles. Gegen 1800 besaß Herbolzheim sogar ein Oberzollamt.

Im 1606 verliehenen Wappen ist die Geschichte der Stadt dokumentiert. Neben dem Reichsadler befinden sich die österreichischen Farben rot-weiß-rot und der Üsenbergflügel. Die halbe Pflugschar in der Mitte des Wappens symbolisiert die Bedeutung des Ackerbaues. Neben Handel, Handwerk und Gewerbe spielte in Herbolzheim bis in dieses Jahrhundert auch die Landwirtschaft eine beachtliche Rolle. Während der Agrarrevolution am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden große Waldflächen in der Ebene gerodet und in Acker- und Wiesennutzung übergeführt, so dass Dutzende von Familien in der Landwirtschaft ihre Existenzgrundlage sichern oder eine Neue aufbauen konnten. Die alte Form der Fluraufteilung und der Bewirtschaftung verschwand. Über die verbesserte Dreifelderwirtschaft und die Einführung von Klee, Kartoffeln und Mais wurden die landwirtschaftlichen Erträge gesteigert. Zunehmende Bedeutung erlangten die Handelsgewächse, insbesondere der Anbau und die Verarbeitung von Hanf.

Aus dem bodenständigen Hanfanbau entwickelte sich schon früh die Leinenweberei. Um 1800 gab es in Herbolzheim 40 größere und kleinere, selbständige Handwebereien. Sechs Handelsunternehmungen befassten sich mit dem Vertrieb von Hanf und Hanferzeugnissen, die große Absatzgebiete in der Schweiz und in Frankreich hatten. Die Handleinenweberei und Spinnerei beeinflusste auch die Entwicklung des sonstigen Handwerks und Gewerbes. 1813 wurden insgesamt 186 Gewerbetreibende statistisch erfasst. Die starke gewerbliche Entwicklung bedingte 1810 die Verleihung des Stadtrechtes durch den badischen Großherzog Karl Friedrich.

Die verschiedenen Epochen wirtschaftlichen Aufschwungs waren auch immer mit einer regen Bautätigkeit im privaten, kommunalen und kirchlichen Bereich verbunden. Viele Jahrhunderte alte Gebäude prägen bis heute das Bild der Altstadt. Das in der Unterstadt dominierende Rathaus ist in seiner heutigen Form das Ergebnis mehrerer Um- und Erweiterungsbauten. 1768 erstellte Baumeister Hirschbihl auf vorhandenen Mauern aufbauend ein zweigeschossiges spätbarockes Gebäude.

Bei der 1891/92 erfolgten Aufstockung wurde die Giebelfassade im Stil der Neurenaissance als Schauseite neu gestaltet und mit Klinkersteinen versehen. Der von dem Bildhauer Antoni Fux aus Herbolzheim 1768 geschaffene Wappenstein mit kaiserlicher Krone, österreichischem und Herbolzheimer Wappen ziert als künstlerisches Schmuckstück, die Geschichte dokumentierend, die Rathausfassade.

Aus der Zeit der Marktrechtsverleihung sind reich gestaltete Fachwerkbauten mit breiten Giebellauben im Dachgeschoß erhalten geblieben. Sie bilden einen belebenden Gegensatz zu den barocken Bürgerhäusern mit ihren prunkvollen Portalen aus der Zeit des Spätbarock und Frühklassizismus von 1740 bis 1810. Blickfang und Wahrzeichen der Stadt zugleich ist die Stadtkirche “St. Alexius”, die unter Mitwirkung namhafter Barockkünstler 1752 bis 1754 gebaut wurde.

Die von dem Tiroler Johann Pfunner geschaffenen Deckengemälde sind durch vorzügliche Rokokostuckaturen des Wessobrunner Franz Anton Vogel in der Raumwirkung verstärkt. Die Statuen sind Meisterwerke der Schwarzwälder Bildhauer Winterhalter und Faller. In der eleganten Turmgestaltung hat sich der Allgäuer Architekt Rudhart ein bleibendes Denkmal gesetzt.

Neben den stattlichen Bürgerhäusern und der Pfarrkirche “St. Alexius” ist die spätbarocke Wallfahrtskirche “Maria Sand” Zeichen des bürgerschaftlichen Engagements des 18. Jahrhunderts, das Herbolzheim zur Stadt werden ließ und ihr immer wieder neue Impulse gab. Als ältestes Kulturdenkmal ist die Margarethen-Kapelle in der Nähe des Rathauses nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten ein Kleinod der Stadt geworden. Sie zeigt Überreste vieler Stilepochen von der Romanik bis zum Barock. Als städtisches Museum werden in ihr Ausstellungen zur Stadtgeschichte präsentiert.

Das 19. und 20. Jahrhundert brachte im Zuge der industriellen Entwicklung nachhaltige Veränderungen im Wirtschaftsleben der Stadt. Anstelle der vielen Kleingewerbebetriebe entstanden bald Fabriken, die Hunderte von Arbeitern beschäftigten. Zunächst war es die mechanische Leinenweberei Kunzer, die etwa 120 Jahre lang bis in die Nachkriegszeit bestand. 1854 gründete Arnold Schindler die erste Zigarrenfabrik in Herbolzheim. Bald darauf folgten die Gründungen der Firmen Ludwig Heppe (1866) und Johann Neusch (1873). Aus kleinsten Anfängen entwickelte sich eine bedeutende Zigarrenindustrie, die vor dem ersten Weltkrieg in Herbolzheim und Umgebung 5000 Arbeiter beschäftigte. Zur Textil- und Tabakindustrie kam vor dem ersten Weltkrieg noch die Eisenindustrie hinzu; die Hufeisen- und Maschinenfabrik Vieser sowie die Stahl-Hochbau- und Brückenbaufirma Greschbach.

Nach dem zweiten Weltkrieg erholten sich die führende Leinenweberei und die Zigarrenindustrie nicht mehr. Neue Industrie- und Dienstleistungsbetriebe mussten angesiedelt werden. Schwerpunkte bildeten nun die elektrotechnische Industrie und der Stahl- und Maschinenbau. Durch die Einrichtung eines Bundeswehr-Depots und den Ausbau des Städtischen Krankenhauses – eine Schenkung der Familie Schindler (1899) – mit 150 Betten und verschiedenen Fachabteilungen stieg die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienstleistungsbereich beachtlich an, zumal auch eine Realschule und ein sonderpädagogisches Zentrum für den unteren Breisgau eingerichtet wurden. Neue Arbeitsplätze schufen auch die Erweiterungen bestehender Handwerks-, Handels- und privater Dienstleistungsbetriebe, sowie die Neuansiedelung mehrerer Verkaufsmärkte, welche die zentralörtlichen Funktionen der Stadt vermehrten.

In den letzten Jahren hat die Stadt einen weiteren großen Schritt nach vorn gemacht und ihr Erscheinungsbild entscheidend verändert. Nachdem im Rahmen von staatlich geförderten Sanierungsmaßnahmen die Firma Papst-Motoren mit über 500 Arbeitsplätzen in das neue Industriegebiet westlich der Bahn umgezogen und die Planungen für eine neue Ortsmitte abgeschlossen waren, wurde das “Centrum am Marktplatz” geschaffen. Der belebte Marktplatz ist zum pulsierenden Mittelpunkt der aufstrebenden Kleinstadt geworden. Das Dienstleistungs- und Verkaufsangebot wurde beträchtlich gesteigert. Über 100 Arbeitsplätze sind hier entstanden. In den Obergeschossen befinden sich Wohnungen. Wochen-, Blumen-, Wein- und Kunsthandwerksmärkte sowie musikalische Veranstaltungen haben auf dem neuen Marktplatz und seiner Umgebung das passende Ambiente gefunden.

Die mit dem neuen Autobahnanschluss Herbolzheim erheblich verbesserte Verkehrsanbindung und die Stärkung der Innenstadt haben für die Gesamtstadt zu neuen Impulsen geführt. Handel und Gewerbe konnten ihre Position im weiten Umfeld entscheidend ausbauen. Darüber hinaus wurden in den letzten Jahren in Neubaugebieten und auf sanierten Altbauflächen nahezu 600 Wohnungen von privaten Eigentümern und Gesellschaften neu gebaut. Die verdichtete Bauweise unterstreicht den städtischen Charakter.

Am Südrand der Kernstadt entsteht derzeit ein neues Baugebiet mit ca. 100 Wohneinheiten und einem Lebensmittelmarkt, das mit einer zentralen, umweltfreundlichen Holzhackschnitzelanlage wärmeversorgt wird, zusätzlich wird auch das städtische Terrassenbad daran angeschlossen werden. Mit der bevorstehenden Bebauung des Sanierungsgebietes “Alte Leinenweberei Kuenzer” wird eine innerstädtische Baulücke mit Wohnbauten, privaten und öffentlichen Dienstleistungen geschlossen. Das Verwaltungsgebäude der ehemaligen Firma Kuenzer wird zu einem Kulturhaus.

In den Gewerbe- und Industriegebieten haben sich neue Firmen mit moderner Technologie und umweltfreundlicher Produktion angesiedelt. Hervorzuheben sind insbesondere die Logistikzentren der Firmen Danzas und der INT sowie der zweite Firmenstandort der BBS für die Produktion und umweltfreundliche Veredelung von Leichtmetallrädern unmittelbar an der Autobahn. Weitere Industrie- und Gewerbeflächen sind für interessierte Unternehmen vorhanden. Mit der Schaffung neuer qualifizierter Arbeitsplätze wurde auch die Kauf-, Steuer- und Finanzkraft der Raumschaft wesentlich gestärkt.

Herbolzheim ist nicht nur ein gefragter Standort für Handel, Handwerk und Industrie. Soziale, kulturelle und sportliche Einrichtungen in privater, kommunaler und kirchlicher Trägerschaft oder in der Obhut von Vereinen steigern die Attraktivität der Stadt und bieten den darin wohnenden Menschen moderne Lebensqualität. Die landschaftlich und verkehrsmäßig bevorzugte Lage zwischen Rheinebene und Schwarzwaldvorbergen, die zur frühen Besiedlung führte, hat auch heute mehr denn je Standortvorteile, zumal der Freizeitwert dieser Landschaft überdurchschnittlich hoch ist. Das beheizte Terrassen-Schwimmbad und der Campingplatz sind sommerliche Anziehungspunkte.
Landschaftliche Gegensätze prägen die Vielfalt vom unberührten hinteren Bleichtal mit seinen abwechslungsreichen Hochwäldern und dem Herbolzheimer Höfle als beliebtem Ausflugsziel bis zu den Auelandschaften der Ebene, die durch artenreiche Pflanzen- und Tiergesellschaften gezeichnet sind. Wichtige Refugien bedrohter Pflanzen und Tiere stehen unter Landschafts- und Naturschutz. Vorhandene Biotope werden zunehmend vernetzt.

Zwischen den Bleichtaldörfern und der Stadt machen sonnenverwöhnte, vortreffliche Weinbergslagen die Gesamtstadt mit ca. 340 Hektar Anbaufläche zu einer der großen weinbautreibenden Gemeinde des badischen Weines, die schon mehrmals die Breisgauer und badische Weinprinzessin stellte.

Zu dem großen Freizeitangebot gehören zahlreiche Sportanlagen, ein reges Vereinsleben, kulturelle Aktivitäten und viele Rad- und Wanderwege in der Ebene wie auch in den rebenbewachsenen Lößhügeln und in den Laub- und Mischwaldungen des hinteren Bleichtales. Natur und Kultur ergänzen sich in vielfältiger Weise und laden zum Betrachten, Verweilen und Bleiben ein. Tradition und moderner Fortschritt bereichern das Leben und geben ständig neue Impulse.

Friedrich Hinn

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