Gengenbach
Die “Freie Reichsstadt Gengenbach” in der Ferienregion Kinzigtal zählt zu den lohnenswertesten Ausflugszielen in der Ortenau (Ortenaukreis). Wo der Besucher aus steht, auf dem historischen Marktplatz, in den verwinkelten und verträumten Gässchen, im ehemaligen Benediktinerkloster, auf dem Bergle oder im modernen Freizeitbad auf der Insel, überall ist eine harmonische Verbindung von Geschichte und Neuzeit zu finden. Schon im vorchristlichen Jahrhundert wurde die Gegend von den Kelten besiedelt. Noch viele Namen wie Kinzig erinnern an diese Zeit.
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Zur Erinnerung an die Selbstständigkeit der ehemaligen Freien Reichsstadt Gengenbach wurde die Bürgergarde im Jahre 1958 durch den damaligen Stadtrat und Schneidermeister August Glatz wiedergegründet. Als er nach dem Krieg den Gedanken aufnahm stand er vor dem Nichts.
Erst durch Nachforschungen im Archiv der Stadt entstand so nach und nach ein genaues Bild über den Aufbau der früheren Bürgerwehr. Ein noch vorhandenes Bild des ehemaligen Kommandanten Lauterwald diente mit einigen Originalstücken wie Tschakko, Bandolier und Offiziersscherpen als Unterlage.
Das Video oben zeigt einen Spaziergang durch Gengenbach im Kinzigtal. Bild antippen und genießen!
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Bürgergarde bereits 1460 im ,,Alten Stadtbuch”. Sie diente dort dem Wach- und Ordnungsdienst innerhalb der Stadtmauern. Auch Feuerwache und Einhaltung der Sonntagsruhe zählte zu den Aufgaben des Stadtmilitärs. Alle Männer von 16 bis 60 Jahren waren der Bürgerwehr verpflichtet. Besondere Aufmärsche waren nur an großen Festen wie Schwörtag, Zunfttag im Juni, Martini und kirchl. Feiertagen wie Fronleichnam, St.Jacobi im Juli und St. Katharinentag im November.
Im Revolutionsjahr 1848 hatte die Bürgergarde eine Stärke von 200 Mann. Nach der Besetzung der Stadt durch das preußische Infanterieregiment vom 3. bis 5. Juli wurde die Bürgergarde auf staatliche Anordnung aufgelöst. Aus ihren Reihen bildete sich eine Löschmannschaft und eine Blasmusik. Heute dient die Bürgergarde einzig und allein dem repräsentativen Zweck. Sie will ein Stück Heimatgeschichte ,,Alt-Gengenbachs” der Nachwelt erhalten. Zahlreiche Feste werden von der Bürgergarde Gengenbach organisiert. So das Gengenbach Altstadtfest oder auch der jährlich im Mai stattfindende Biwak am Kinzigtorturm. Zudem betreibt die Bürgergarde das Wehrgeschichtliche Museum im Kinzigtorturm.
Die danach einströmenden Germanen wurden um die Zeitenwende von den Römern wieder aus dem Land gedrängt. Die eigentliche Besiedelung war in der Römerzeit, 73 bis 260 n. Chr. Viele Funde, eine reich verzierte Votivsäule, Münzen und ein 1974 freigelegter Ziegelofen belegen die Römersiedlung. Die bedeutende Römerstraße von Straßburg nach Rottweil führte durch Gengenbach. Nach einer Ansiedelung der Alemannen, die etwa 200 Jahre die Oberherrschaft hatten, unterwarfen sie sich König Chlodwig im Jahre 486 und kamen zum fränkischen Königshof.
Haus Löwenberg in Gengenbach. An der Ecke des Marktplatzes hin zum Kinzigtor steht das Löwenbergpalais, ein stattliches Patrizierhaus aus dem 18. Jahrhundert. Das Wappen über der Toreinfahrt erinnert an die Erbauer, die Familie von Bender, die hohe Offiziere, Geistliche und städtische Beamte hervorbrachte. Das Innere des Gebäudes strahlt heute noch seine alte barocke Atmosphäre aus und bietet Raum für junge Kunst. Die in die Ausstellungsräume eingefügten kinetischen Objekte sind Inseln zum Verweilen, zum Schauen und Staunen. Intensive persönliche Betreuung, von Führungen bis zum Kreativ-Work-Shop, erleichtert und vertieft den Zugang. Wechselnde Ausstellungen von hohem Rang und begleitende Veranstaltungen für Erwachsene, Kinder und Familien. Das Haus verfügt über einen Aufzug und ist barrierefrei. [weiter lesen]
Die Christianisierung vollzog sich unter dem fränkischen Herzog Ruthard. Dieser betraute damit den Missionsbischof Pirmin, der nach dem Kloster Reichenau die Benediktinerabtei Gengenbach im Jahre 725 gründete.
Narrenmuseum Niggelturm in Gengenbach. Das Narrenmuseum Niggelturm in Gengenbach (Im Winzerhof) gilt als das schönste Fasnachtsmuseum Süddeutschlands. Der mittelalterliche Wehrturm aus dem 14. Jahrhundert beherbergt auf 7 Etagen ein liebevoll eingerichtetes Narrenmuseum. Der Besucher erfährt anschaulich den Ablauf der bekannten Gengenbacher Fasnacht und sieht Masken und Kostüme aus dem gesamten schwäbisch-alemannischen Raum. Eine Multi-Media-Schau und der Blick vom Turm aufs Städtchen machen das Ganze zu einem besonderen Erlebnis.
Flößerei- und Verkehrsmuseum in Gengenbach. Das Flößerei- und Vekehrsmuseum in Gengenbach befindet sich im denkmalgeschützten Bahnwärterhaus bei der Kinzigbrücke. Schwerpunkte der Ausstellungen sind die Flößerei auf der Kinzig und anderswo, die Kinzig als Wasserweg und Lebensraum, Waldgwerbe und Holzwirtschaft. Im Medienraum werden Dokumentarfilme gezeigt. Außerdem ist eine Sonderausstellung “Faszination Schwarzwaldbahn” zu sehen.
Das Kloster war Eigenkloster des Königs, der dazu umfangreiche Ländereien stiftete. Um die Klostermauern ließen sich viele Handwerker und Bauern nieder, die hier einen sicheren Arbeitgeber fanden. Die Entwicklung führte 1230 zur Verleihung der Stadtrechte. Den unrechtmäßigen Ansprüchen der Vogtei Ortenberg machte der damalige Abt Lambert von Brunn ein Ende. Er war auch Bischof von Brixen, Speyer, Straßburg und Bamberg. Als Berater von Kaiser Karl IV gelang es ihm, die Orte Gengenbach und Zell im Jahre 1366 dem Kaiser direkt zu unterstellen und ihnen die unmittelbare Reichsfreiheit zu verleihen.
Gengenbacher Adventskalender. Schon seit 20 Jahren erweist sich das Gengenbacher Rathaus in der Adventszeit als magischer Anziehungspunkt: Es verwandelt sich mit seinen 24 Fenstern in das weltgrößte Adventskalenderhaus. Kommen, schauen, staunen: 100.000 Besucher waren es allein in der zurückliegenden Adventszeit, die sich dem allabendlichen Ritual in den Bann ziehen ließen. Um 18 Uhr beginnt das Fensteröffnungs-Ritual. Würziger Duft schwebt durch die kalte Luft, angeregtes Stimmengewirr, fröhliches Lachen… Plötzlich wird es still. Das Rathaus liegt im Dunkeln. Ein Licht, viele Lichter, magisches Blau, Rot und Silber streifen über die prächtige 200 Jahre alte Rathausfassade, steinerne Figuren erwachen zum Leben.
Große Unruhen brachten im 16. Jahrhundert die Reformation und später die Gegenreformation. Der Dreißigjährige Krieg ging an der Stadt und dem Kloster auch nicht spurlos vorbei. Das schlimmste Jahr war 1643, als die Truppen von Bernhard von Weimar die Stadt mehrmals plünderten. Kaum waren die Schrecken des Krieges überwunden, als 1689 auf Befehl des Sonnenkönigs französische Truppen im pfälzischen Erbfolgekrieg die Stadt in Schutt und Asche legten. Mit großem Fleiß und dem Willen, auf eine friedliche Zukunft zu bauen, begannen Kloster und Stadt mit dem Wiederaufbau. Dies ist die Geburtsstunde des heutigen Stadtbildes von Gengenbach. Ausgestattet mit dem ältesten Marktrecht im mittelbadischen Raum und den sehr aktiven Handwerkerzünften erlebte die Freie Reichsstadt eine große Blütezeit.
Als Ausdruck dieser Zeit zeigt sich im Herzen der Stadt der imposante Rathausbau aus dem Jahre 1784. Die Reichsstadtherrlichkeit ging 1803 bei der Säkularisation zu Ende. Das Kloster wurde aufgelöst und die Stadt in das Großherzogtum Baden eingegliedert. Die damaligen Stabsgemeinden Reichenbach, Bermersbach und Schwaibach wurden als selbständige Gemeinden abgetrennt.
Museum Kinzigtorturm in Gengenbach. Der “Wehr-Tor-Turm” in Gengenbach aus dem 14. Jahrhundert zeigt auf sechs Etagen die wehrhafte Verteidigungsgeschichte der ehemaligen freien Reichsstadt Gengenbach seit ihrer Gründung um 12.30 n.Chr. Von der Türmerstube aus bietet sich ein herrlicher Rundblick über die historische Fachwerkstadt.
Für Gengenbach waren noch zwei Daten von einschneidender Bedeutung, das war 1860 der Abschluß der Kinzigregulierung und 1866 der Bau der Schwarzwaldbahn. Die Stadt und die Bürger von Gengenbach waren immer der Tradition verbunden. Weitsichtig hat man 1905 eine ortsbauliche Vorschrift erlassen, um das Stadtbild zu erhalten. Im Jahre 1955 wurde schließlich die gesamte Innenstadt unter Denkmalschutz gestellt.
Sehenswürdigkeiten in Gengenbach
- Stadtkirche St. Marien. Eine absolute Schönheit, schlanke und gleichzeitig barocke Silhouette. Der barocke Turm, unter Abt Augustinus Müller von J.J. Rischer, 1716 erbaut, ist eine gar jugendliche Erscheinung in der gesamten Klosteranlage. Weit blicken wir in die Geschichte zurück zu den möglichen Gründervätern im 8. Jahrhundert, dem hl. Pirmin und dem fränkischen Herzog Ruthard. Atemberaubend Fresken im Innenraum.
- Bergkapelle. Unbelegbar können wir auch weiter zurückgehen und statt der Jakobskapelle von 1294 (neu 1682), volkstümlich “Berglekapelle” genannt, einen keltischen Kultort und später ein römisches Jupiterheiligtum oberhalb der Stadt sehen. Von den Römern blieb immerhin ein Votivstrein übrig, der heute im Landesmuseum Karlsruhe zu sehen ist.
- Kräutergarten. Im Innenhof der ehemaligen Benedikttinerabtei Gengenbach befindet sich ein kleiner Kräutergarten, ein Ort der Einkehr, Ruhe und Besinnung. [weiter lesen]
- Leutkirche St. Martin beim Friedhof. Der wuchtige, beinahe karolingisch anmutende Kirchturm auf dem Friedhofsgelände ist 1233 zum ersten Mal erwähnt. Am Berg gelegen und zum Altar hin ansteigend war diese erdenfeste, mächtige Anlage bis 1807 die Stadtkirche der Gengenbacher und umliegenden Dörfler. Bedeutende Baumeister wie Beer und Rischer, Künstler Philipp Winterhalter sowie Handwerker und Stuckateure.
- Mutterhaus der Franziskanerinnen. Gegenüber liegt das “Mutterhaus”-Klostergebäude der Franziskanerinnen mit seiner schönen Kirche. Besondere Kostbarkeiten kann man zu regelmäßigen Öffnungszeiten im Paramentenmuseum besichtighen. Das Museum zeigt liturgische Kleidung der vergangenen Jahrhunderte. Aus Stoffen wie Wolle, Linnen, Seide, Samt und Brokat wurden Gebrauchs- und Ausstattungsgegenstände für den Gottesdienst geschaffen.
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