Seewald
Als lichte Oase, mitten in das dunkle Grün der Nadelwälder des Nordschwarzwaldes eingebettet, liegen auf der Hochfläche zwischen dem Murgtal im Westen und dem Nagoldtal im Südosten die Ortsteile von Seewald. Die Schwarzwaldgemeinde liegt im Landkreis Freudenstadt im Nordschwarzwald.
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Zu ihr gehören die Orte Besenfeld mit den Weilern Urnagold und Schorrental, Erzgrube mit dem Weiler Stutztal, Göttelfingen mit den Weilern Allmandle, Eisenbach, Morgental, Omersbach und Hochdorf mit Schernbach und den Weilern Omersbach und Hochdorfer Säge. Im Jahre 1990 wurde in Besenfeld 900jähriges Jubiläum gefeiert. Was ereignete sich aber damals im Jahre 1090? Wahrscheinlich nichts Besonderes.
Die Einwohner von Hochdorf, Scerben, Gotelvingen und Belsenfelt gingen ihren Geschäften nach und die Bewohner der etwas tiefer gelegenen Orte Schernbach und Hochdorf waren möglicherweise schon seit zwei oder drei Generationen damit beschäftigt, dem roten Buntsandstein ihr täglich Brot abzugewinnen, während man in Besenfeld neben den laufenden Arbeiten noch damit beschäftig war, die ersten Hütten aufzubauen.
Die ersten schriftlichen Erwähnungen unserer Ortsteile finden sich in zwei recht unterschiedlichen Quellen. In den sogenannten Schenkungsbücher der Klosters Reichenbach (gegründet 1082-1085) werden Hochdorf und Besenfeld und in einer Urkunde des Pfalzgrafen Rudolf II. von Tübingen (1228) die Kirchen in Urnagold, Schernbach und Göttelfingen erstamls urkundlich genannt.
Volkstümliche Überlieferung von Besenfeld
Das Mittagsmahl findet fast immer um 12 Uhr statt. Das Frühstück dagegen wird sommers zwischen 5 und 6 Uhr, winters eine Stunde später und das Nachtessen im Sommer zwischen 8 und 9 Uhr und im Winter 1 bis 2 Stunden früher eingenommen.
Bezüglich der Mittagsmahlzeit wird am Sonntag eine Ausnahme gemacht, denn da setzt man sich, nachdem man aus der Kirche zurückgekehrt ist, zu Tisch. Im Sommer begibt man sich, nach vollbrachtem Tagwerk, alsbald zur Ruhe, winters dagegen bliebt man länger auf.
Die Frauen beschäftigen sich dann mit Spinnen und Stricken. Statt der Lampe wurde ein Käaspa (Kienspan mit Harz getränkt) angezündet. Die Männer vertreiben sich meistens die Zeit mit Kartenspiel.
Hat ein heiratsfähiger Mann unter den Mädchen sich seine “Zukünftige” auserkoren und bekommt er beim ersten Besuch im Hause des Mädchens “Straubaza” (ein Gebäck, bei dem man den Teig durch einen Trichter laufen lässt), dann ist die Werbung von Erfolg. Der Hochzeit geht die Verlobung voraus.
An diesem Tag kommen die nächsten Angehörigen zusammen, und es wird dabei gehandelt wie auf einem Markt, bis man zuletzt darüber einig wird, was der Bräutigam und die Braut als Aussteuer und Vermögen bekommen. Die meisten Hochzeiten finden im Frühjahr statt, damit man für den Sommer eine Arbeitskraft mehr im Haus hat. Zu der Hochzeit werden nicht nur fast sämtliche Bewohner des Heimatdorfes, sondern auch alle nur einigermaßen Bekannten in der ganzen Umgegend eingeladen.
Auf dem Aussteuerwagen, der aber ja nicht an einem Mittwoch oder Freitag abgeholt werden darf, prangte eine Wiege. Die Hochzeit sollte nur am Dienstag oder Donnerstag stattfinden.
An den Hochzeitstisch – an dem man für Speise und Trank nichts zu zahlen hat – werden die nächsten Verwandten und Bekannten geladen. Alle anderen Gäste zahlen ihre Zeche und gehen, nachdem sie dem Bräutigam oder der Braut ein Geschenk verabreicht haben.
Aus der Geschichte von Erzgrube. Schon seit der Zeit der Reformation wurde in unserem Land nach Erz gegraben. Als Freudenstadt 1599 unter dem Herzog Friedrich gegründet worden war, wurde das Erzgraben wieder aufgenommen. Der Ertrag entsprach aber nicht dem Aufwand und der Betrieb wurde wieder eingestellt. Aber der Name Erzgrube war schon der der Zeit im Gebrauch, als an den Platz, wo der Stutzbach in die Nagold einmündet, eine Einbindstube für die Flöße angelegt wurde.
Ein alter Haussegen
Im Juni 1953 entdeckte ein Bewohner Besenfelds, beim Zersägen eines alten Balkens, ein Lederbeutelchen, sauber in eine künstliche Vertiefung eingesetzt und sorgfältig wieder mit einem Holzstückchen zugedeckt. Der Finder brachte den gesamten Inhalt zum Ortspfarrer, denn ihm lag daran, zu erfahren, ob diese alten lateinischen Schriftstücke – und damit auch sein Haus – vielleicht noch aus vorreformatorischer Zeit stammen. Darüber kann man sagen: Das Beutelchen enthielt Papiere mit lateinischen Gebeten und Beschwörungen (Brief/Breverl gegen die Angriffe von Dämonen und Bösewichtern). Dann folgen einzelne Segen. Fasst man verschieden Gesichtspunkt zusammen, so darf man wohl als Entstehungszeit auf das Ende des 17. Jahrhunderts schließen. Heute liegt dieses Lederbeutelchen im Stadthaus in Freudenstadt.
Noch lange nach der Reformation wandte man sich in unserer evangelischen Heimat in solchen Anliegen gern an benachbarte Klöster, besonders die der Kapuziner. auch das Besenfelder Brieflein ist wohl gegen gutes Geld in einem solchen geholt worden. Es kamen aber auch Mönche einzeln in unsere Gegend. Vielleicht suchten sie Anhänger der alten Lehre auf oder sie wurden geholt zum Bannen von Gespenstern und zum Beschwören verborgener Schätze.
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