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Wildberg

Die Schäferlaufstadt Wildberg liegt im Landkreis Calw im Nordschwarzwald. Sie gehört zum Regierungsbezirk Karlsruhe, zur Region Nordschwarzwald und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart. Wildberg liegt im Übergangsbereich zwischen den Schwarzwald-Randplatten im Westen und den Oberen Gäuen im Osten an und beidseits der nordwärts fließenden mittleren Nagold. In Luftlinie ist es etwa zehn Kilometer von der Kreisstadt Calw im Norden entfernt.

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Wildberger Schäferlauf

Wildberg lebt Tradition. 1723 wurde eine Zunftlade der Schäferzunft in die Schwarzwaldstadt ausgelagert. Und bis heute wird mit wenigen Ausnahmen das größte Traditions- und Brauchtumsfest im Schwarzwald gefeiert. Alle 2 Jahre in geraden Jahren am dritten Juli-Wochenende findet das historische Fest - inzwischen mit modernen Elementen - statt. Der Wildberger Schäferlauf wurde mit Erlass vom 7. Dezember 2018 Immaterielles Kulturerb. 2023 feiert Wildberg 300 Jahre Schäferlauf. Neben einer Jubiläumsausstellung zur Schäferei im Heimatmuseum wird ein rundherum abwechslungsreiches Programm geboten.

In Gültlingen wurde das Grab eines alamannischen Adeligen aus der Völkerwanderungszeit (etwa um 460 bis 480 n. Chr.) gefunden, das sogenannte Gräberfeld von Gültlingen. Unter den Grabbeigaben war ein prächtiger Spangenhelm und eine Goldgriffspatha. Die Fundstücke werden heute im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart aufbewahrt. Derartige Waffen waren der Führungsschicht vorbehalten, was auf eine bedeutende Stellung des Ortes in dieser frühen Zeit hinweist.

Wildberg wurde am 23. April 1188 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Anlass war der Heiratsvertrag Konrads II., Herzogs von Schwaben und Rothenburg, des zweitjüngsten Sohnes von Kaiser Friedrich I. Barbarossa mit der spanischen Prinzessin Berengaria von Kastilien. Während die Grafen von Hohenberg seit 1237 in Wildberg nachweisbar sind, treten die Pfalzgrafen von Tübingen urkundlich nie in Erscheinung. 1364 wurde Wildberg kurpfälzisch und 1440 württembergisch.

1618 wurde die Burg nach einem Brand, der durch einen Blitzschlags ausbrach, zerstört. Sie wurde erst 1698 als Schloss wiederaufgebaut. Bis 1807 war Wildberg Sitz eines württembergischen Amts.

Zur Zeit des Königreichs Württemberg gehörte Wildberg zum Oberamt Nagold. Das alte Amt Wildberg war 1807 im Zuge der neuen Verwaltungsgliederung Württembergs aufgelöst worden. 1838 gründete der aus Simmozheim stammende Pfarrer Karl Georg Haldenwang (1803 bis 1862) in Wildberg mit dem „Rettungshaus für schwachsinnige Kinder“ die erste behindertenpädagogische Einrichtung in Süddeutschland. Am 20. Juni 1872 wurde Wildberg über die Schwarzwald- und Nagoldbahn an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn angeschlossen.

Die heutige Stadt wurde am 1. Januar 1975 durch Vereinigung der Stadt Wildberg und der Gemeinden Effringen, Gültlingen und Sulz am Eck neu gebildet. Bereits am 1. April 1971 wurde Schönbronn nach Wildberg eingemeindet.

Sehenswürdigkeiten

  • Wildberger Museum. Das Wildberger Museum befindet sich im Fruchtkasten des ehemaligen Kloster Reuthin. Es bietet dem Besucher einen chronologischen Gang durch die Geschichte der Stadt Wildberg. Neben der Darstellung der Geschichte des Klosters Reuthin zeigt das Museum schwerpunktmäßig die Bereiche der Textilproduktion und der Kulturgeschichte der Kleidung im ländlichen Raum. Hierzu gehört die Darstellung der Weberei im Wildberg des 18. Jahrhunderts, als ein großer Teil der Bevölkerung als Textilarbeiter für die Calwer Zeughandelscompanie arbeitete. "Von der Tracht zur Konfektionskleidung" heißt eine zentrale Abteilung, die zeigt, wie sich die getragene Kleidung im 19. Jahrhundert unter dem Einfluß städtischer Vorbilder und eines neuen Warenangebots wandelte. Ganz ähnlich werden diese Veränderungen auch am Wandel der Wohnkultur in den letzten 100 Jahren aufgezeigt. In einer weiteren Abteilung über Landwirtschaft und Landhandwerk ist u.a. der originale Arbeitsplatz eines Schmiedes um 1930 zu sehen.
  • Alte Schafsscheuer. Die Schäferei in Wildberg wird 1298 erstmals erwähnt. Im Jahr 1723 wurde der Schäferlauf erstmals in Wildberg bei einem Zunfttreffen durchgeführt. Die Alte Schafscheuer wurde früher für die Schäferei genutzt, später war sie Heimat des städtischen Bauhofs. Die Schafscheuer kann nur von außen besichtigt werden.
  • Arrestturm. Letzes von ursprünglich 7 vorhandenen Stadttoren. Bis nach dem 2. Weltkrieg als Ortsarrest-Gefängnis genutzt.
  • Kloster Maria Reuthin. Malerisch liegt das einstige Frauenkloster direkt am klaren Flüsschen Nagold. Im Mittelalter lebten hier Dominikanerinnen. Was die vornehmen Adelstöchter als Mitgift mitbrachten, sorgte über die Jahrhunderte für den Reichtum des Klosters. Nach der Reformation elen einige der Klostergebäude den Zeitläufen zum Opfer. Aber was sich bis heute erhalten hat, ist eindrucksvoll genug. Der mächtige Fruchtkasten, in dem die Abgaben gesammelt und Vorräte verwahrt wurden, zeugt immer noch vom Wohlstand.
  • Wildberger Martinskirche. Die Wildberger Martinskirche entstand 1467 als dreischiffige Basilika. Erbaut hat sie ein renommierter Stuttgarter Architekt, Aberlin Jörg, von dem auch die drei Stuttgarter Innenstadtkirchen stammen. Dass sich die unwegsam gelegene württembergische Grenzstadt Wildberg einen so berühmten Baumeister leisten konnte, lässt Rückschlüsse auf die überdurschnittliche Spendenwilligkeit zu. Verschiedene Epochen haben auch danach ihre Spuren hinterlassen. Dies zeigt sich z.B. in modernen Kirchenfenster von Willy Widmann: dem "Martinsfenster" (1979), dem "Jerusalemsfenster" (1976) und dem Fenster "Die Fußwaschung" (2004). Vom Künstler Walter Kohler stammt das "Auferstehungsfenster" von 1934.

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