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Waldbaden

Die Heilkraft des Schwarzwaldes

Hier im Schwarzwald bieten sich fernab von Menschenansammlungen Möglichkeiten, sich gesund zu halten. Unsere Wälder haben Heilkraft. Sie stärken das menschliche Immunsystem. Wer in den Wald geht, spürt es instinktiv: Wald tut gut. Fest steht, Waldluft hat 90 Prozent weniger Staubteilchen als Stadtluft. Das wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Allein schon der Anblick von Bäumen ist messbar positiv. Doch der Wald hat noch viel mehr zu bieten.

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Immunologen, Kardiologen, Neurobiologen und Wissenschaftler anderer Fakultäten haben in einer Reihe von Studien die gesundheitsfördernden Wirkungen des Waldes belegt. Der Wald macht den Menschen gesund - und das ganz von allein. Allein das Rauschen der Blätter, der Duft der Bäume, Vogelgesang und Bachgeplätscher heilen und stärken die Gesundheit des Menschen.

Der Virologe Christian Drosten empfiehlt: "Wenn man die Wahl hat bei Freizeitaktivitäten mit Freunden oder Familie, dann ist es eine sehr gute Idee, jetzt ins Freie zu gehen." Das derzeit grasierende Corona-Virus hat dort kaum eine Chance, sich lange in der Luft zu halten. "Das ist nicht so, dass man sich beim Spazierengehen infiziert, wenn man sich begegnet."

Im Wald und in der Natur ist man nicht nur vor Menschenansammlungen sicher, die Luft ist angereichert von Stoffen, die unser Immunsystem stärken. Zu den Duftstoffen gehören mehrere Tausend Terpene. Ein bekanntes Terpen ist Limonen, das in den Schalen von Zitronen vorkommt. Bäume verströmen Terpene, um nützliche Instekten auf Schädlingsbefall aufmerksam zu machen oder um andere Bäume zu warnen, ihre chemischen Schutzmechanismen hochzufahren.

Wir Menschen können manche Terpene riechen, andere nehmen wir unbewusst wahr, weil die Konzentration sehr gering ist. Terpene sorgen dafür, dass schon nach einem Tag im Wald etwa 40 Prozent mehr Killerzellen im Blut sind. Diese helfen mit, Krankheiten erfolgreich abzuwehren. Der österreichische Biologe Clemens Arvay sammelt internationale Forschungsergebnisse zum Thema Wald und Gesundheit und ist überzeugt: "Der Wald hilft uns gegen Depressionen, gegen psychische Stressbelastungen und Burnout. Aber erstärkt auch unser Immunsystem, kann uns vor ernsthaften chronischen Krankheiten schützen und sogar vor Herzinfarkt." Britische Forscher wiesen zudem nach, dass Bewegung im Wald auch die Stimmung hebt und Stress abbaut.

In Japan ist die Wirkung des Waldes auf unser Immunsystem schon lange bekannt. Shinrin Yoku ist eine allgemein anerkannte und staatlich geförderte Maßnahme zur gesundheitlichen Prävention. Inszwischen gibt es dort 63 Waldheilungszentrenen, in denen man unter Anleitung geschulter Guides in den Wald eintaucht, um sein Wohlbefindenn und die Gesundheit zu fördern. Waldbaden ist die deutsche Übersetzung von Shinrin Yoku.

Waldbaden bedeutet nicht, in der Badehose in den Wald zu springen. Es ist auch keine esoterische Spinnerei. Japan hat über Jahrzehnte hohe Forschungsgelder investiert, um das Wissen um die Heilkraft, die wir im Wald erhalten, wieder zu den Menschen zu bringen. Waldbaden aktiviert erwiesenermaßen wichtige Immunzellen des Körpers. Und es reduziert Stress.

Bei uns in Deutschland beschäftigt sich der Förster und Bestseller-Autor Peter Wohlleben sehr intensiv mit den Auswirkungen des Waldes auf die Menschen. Für ihn sind Bäume mehr als Lieferanten von Holz und Sauerstoff: "In Wirklichkeit sind Bäume ganz faszinierende Lebewesen, mit einem ganz reichen Sozialleben. Da findet jede Menge statt, was wir nicht so einfach sehen können, weil Bäume ebenso so langsam sind."

Wohlleben ist überzeugt, Bäume haben ein Gedächtnis und Gefühle. Sie leben im Familienverbund, schließen Freundschaften und tauschen Botschaften miteinander aus, zum Beispiel über Düfte, die die Terpene enthalten. Der Förster ist sich sicher, dass der Welt wegen seines besonderen Klimas eine Art Medizin sind. "Der Blutdruck senkt sich, man wird entspannter, vor allem wenn das ein intakter Wald ist."

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